Input für die Seele / 25.01.2021

Einladung an den Tisch Gottes

Man lernt manchmal Dinge erst richtig schätzen und bewerten, wenn man sie nicht mehr hat: Was war das doch schön, mit anderen am Tisch zu sitzen und zu feiern; gemeinsam lachen und singen, zu sprechen und zu essen und so für den oft belastenden Alltag
neue Kräfte zu gewinnen.

Die Pandemie macht uns da ja zur Zeit einen kräftigen Strich durch. Und in uns wächst immer mehr die Sehnsucht, das Leben und die gemeinsame Freude mit anderen zu erleben und zu teilen. Wie sehr warten wir auf die Zeit, dass wir uns wieder gegenseitig einladen dürfen – ohne Mundschutz und mit herzlicher Umarmung.

Vielleicht ahnen wir in dieser bedrängenden Zeit etwas von der tiefen Sehnsucht Gottes: Er will uns einladen; er will uns an seinem Tisch nicht nur als Gäste begrüßen und bewirten. Wir hören und lesen vielleicht seine Einladung, aber so viele Dinge halten uns zurück: Zweifel, schwere Erlebnisse, Enttäuschungen……

Doch genau das ist die Botschaft Jesu: Gott will ohne uns nicht sein.
Er lädt uns an seinen Tisch ein – damals und heute. Er macht sich große Mühe, damit wir Menschen endlich entdecken, welch große Ehre es ist, dass der Schöpfer der Welt, der Herr aller Zeiten, uns in seiner Nähe haben will. Doch merkwürdig: Wir finden tausend Ausreden, weshalb gerade wir dieser Einladung nicht nachkommen können: Das klingt mir zu fromm; ich bin nicht so religiös; ich habe im Moment wichtigeres zu tun. Damals wie heute Vorbehalte gegen die Einladung Gottes. Bleibt Gott allein? Bleibt er auf seiner Einladung sitzen?


Der Vers aus der Bibel für die kommende Woche ist da deutlich – Jesus spricht:
„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“ (Lukas 13,29)

Nein, Gott bleibt nicht auf seinem Angebot sitzen. Jesu Worte und sein Wirken bleiben nicht ohne Folge. Aus allen Nationen bekennen sich Menschen zum Glauben an Jesus Christus, lassen sich in seinem Namen einladen…und kommen: bringen ihre Zweifel und Sorgen mit, schleppen das Verkorkste und Verpfuschte ihres Lebens hin zum Tisch Gottes. Dort nehmen sie Platz, erleichtert und befreit von den Dingen, die ihr Leben verkrümmen und kaputtmachen.

Und werden reich beschenkt! Sie entdecken in der Nähe Gottes eine neue Lebensqualität, erfahren den Frieden Gottes in ihren Herzen, reichen dem Nächsten die versöhnende und helfende Hand.

Ja, in der Nähe Gottes verändert sich das Leben. Aus verschlossenen, egoistischen Menschen dürfen nun Welt zugewandte, offene Menschen werden, die den Sinn ihres Lebens neu entdeckt haben und das Leben mit Gott und anderen Menschen im Namen Jesu teilen.
Keine Pandemie der Welt kann die Einladung Gottes ungeschehen machen und verhindern.


In diesem Sinne: herzlich Willkommen in der Gegenwart Jesu, in der Nähe unseres barmherzigen Gottes. Er ist nur ein Gebet entfernt.


geschrieben von Martin Kämper