Input für die Seele / 10.05.2021

Gott erhört Gebete

Der Wochenspruch für diese Woche lautet: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet (Psalm 66,20).

Wie gut, dass Gott Gebete erhört.

Wie viele Gebete haben wir in unserem Land schon gesprochen? Wieviel gute Zeit haben wir Kontakt mit Gott gehabt?

Kind durfte ich schon lernen mit unserem Vater im Himmel Kontakt aufzunehmen.  Bei uns in der Familie wurde oft gebetet: Vor dem Essen, vor einer wichtigen Arbeit oder bei Krankheit. Ich durfte lernen, dass Gott meine Gebete annimmt und sich sorgt. Es hat mir von Kindesbeinen an Sicherheit gegeben. Doch im Laufe meines Teenageralters habe ich verlernt die Hände zu falten und den Kontakt zu Gott zu suchen.

In dieser Zeit fiel mir irgendwann der Satz meines Vaters wieder ein, der einmal gesagt hatte: „Die stärkste Waffe, die wir Christen haben, ist das Gebet.“

So habe ich langsam wieder gelernt jede Situation vor Gott zu bringen. Und so möchte ich uns allen Mut machen. Denn damit können wir über Grenzen hinweg Gott Dinge sagen, die uns bewegen. Wir können unseren Dank ihm bringen, die Dinge sagen, die uns schmerzen, die Worte sagen um für andere Menschen einzutreten. Wir können gewiss sein, dass Gott alle unsere Gebete erhört. Er hört alle unsere Bitten und unseren Dank. Ja, er freut sich, wenn wir in Verbindung mit ihm sind. Manchmal wartet er nur darauf, dass wir ihm von unseren Problemen erzählen.

Er wird sich kümmern, besonders wenn wir unsere Probleme, unsere Bitte loslassen und bei Gott liegen lassen können. Nicht wieder mitnehmen! Wir sollten nur darauf gefasst sein, dass Gott nicht immer die Lösung gut findet, die wir in Betracht gezogen haben. Oft ist Gottes Lösung für uns viel besser. Und Gott lächelt vielleicht sogar das eine oder andere Mal, wenn er hört, welche Lösung wir uns für unser Problem ausgedacht haben. Aber er hat uns so lieb, dass er immer zu unserem Wohl entscheidet. Auch wenn wir das nicht immer sofort verstehen.

Ein Satz, der mich in letzter Zeit zum Thema Gebet begleitet, lautet: Erzähle Gott, wie groß deine Probleme sind. Aber erzähle deinen Problemen lieber, wir groß dein Gott ist!“

So wünsche ich uns allen, tolle Erfahrungen mit unserem Gott, wenn wir Zeit im Gebet mit ihm verbringen!

Gebet:

Lieber Vater im Himmel!

Danke, dass du dir Zeit nimmst für mich.

Danke, dass ich Vater sagen darf.

Danke, dass du mir zuhörst.

Danke, dass du mein Gebet erhörst und nur Gutes für mich bereithältst.

Danke, dass deine Liebe zu mir niemals endet.

Begleite mich in dieser Woche.

Gott segne Euch!

geschrieben von Gert vom Schemm

Input für die Seele / 03.05.2021

Hase und Löwe

Ich habe in letzter Zeit oft über die Frage nachgedacht, wie ich mich selbst so wahrnehme. Wer bin ich? Was zeichnet mich aus? Bin ich eher ein „ängstlicher Hase“ oder ein starker und „selbstbewusster Löwe“?

Betrachtet man das Bild eines Hasen, dann habe ich ein kleines hoppelndes Lebewesen vor Augen, welches etwas scheu und orientierungslos ist. Der Hase springt umher, ist ständig unterwegs und auf der Suche nach neuen Abenteuern. Der Löwe hingegen stellt sich eher als ein sehr starkes und selbstbewusstes Tier da. Ich sehe ihn oft als „König“ der Tiere. Löwen sind präsent und strahlen eine gewisse Energie aus: Volle Mähne und dichtes Fell – das sind so Dinge, die mir spontan einfallen.

Ich behaupte, dass wir Menschen mal mehr ein Hase und mal ehr ein Löwe sind. Es gibt immer Situationen im Leben, wo man zweifelt, ängstlich und reizbar ist oder ein bisschen in sich gekehrt. Das ist auch ganz normal. Daneben stecken wir aber auch fest im Leben und strahlen Selbstsicherheit, Zuversicht und Selbstvertrauen aus. Beides zu spüren und beide Tiere „in sich zu sehen“, gehört zum alltäglichen Leben dazu. Oft wollen wir die Situation, in denen wir uns traurig, einsam oder einfach hilflos fühlen, auf irgendeine Art und Weise beeinflussen und am liebsten von null auf hundert ändern oder diese verdrängen. Vor allem dann sind wir auf der Suche nach dem Löwen/ der Löwin in uns.

In der Bibel findet man dazu passen aus Sprüche 30,30: „Der Löwe, mächtig unter den Tieren und kehrt um vor niemandem“.

Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch einerseits etwas von einem Hasen und andererseits aber vor allem etwas von einem Löwen/ einer Löwin in sich hat. Für Gott ist es total egal, was in dem einen oder anderen Moment stärker bei dir zum Vorschein kommt. Gott selbst ist der „König der Welt“ – also ein Löwe, der sein Voll beschützt und immer ein Auge auf seine Schützlinge hat. Aber auch du darfst den Löwen/ die Löwin in dir wecken und vor allem diesen/ diese auch zeigen. Du hast keinen Grund, um an dir zu zweifeln. Du bist gut so wie du bist. Sowohl als „Hase“ als auch als „Löwe“ bist du vollkommen in Ordnung und genauso wertvoll. Da gibt es nicht das „eine“ Richtige oder Falsche. Vor allem aber bist du es wert, Löwe/ Löwin zu sein. Für Gott wirst du immer ein Löwe oder eine Löwin sein, egal wie klein oder groß du dich gerade fühlst. Ein Löwe/eine Löwin als Teil seiner Herde.

Also, wenn dich das nächste Mal jemand fragt, ob du Hase oder Löwe bist: Was ist deine Antwort?

Gebet:

Lieber Vater,

danke, dass wir bei dir so sein können, wie wir sind. Ob zurückgezogen und ängstlich oder selbstbewusst und „laut“: Wir sind ein Teil von dir und das ist schön. Gib uns die Kraft und Stärke, den Löwen/ die Löwin in uns zu entdecken. Danke, dass du uns dabei begleitest.

AMEN.

geschrieben von Valeria Klette

Input für die Seele / 19.04.2021

Dranbleiben

Jeder kennt das: Die Freude über eine neu gekaufte Küchenmaschine, einen neuen Schrank aus dem Mitnahmemarkt oder die neue LED-Beleuchtung mit Multifunktions-Fernbedienung.

Die Freude über die schönen, neuen Dinge hält aber oft nur kurz. Warum? Ich sage nur: Bedienungsanleitung! Hier ein kleines, lustiges Beispiel aus einer Bedienungsanleitung für eine Digitaluhr:

„Zeiger auswählbor durch das Eigentümers Operation. – Drück auf den Knopf ‘Set‘ um die gespalte Zeit zu fassen, wenn die Stille läuft innerlich“ (Süddeutsche Zeitung).

Von wegen „Stille läuft innerlich“. In die Ecke schmeißen oder zurück schicken wäre wohl angebrachter.

Aber Spaß beiseite: Kommt mir die Bibel nicht auch manchmal vor, wie eine unlesbare Bedienungsanleitung? Wie ist das Bibelwort gemeint? Widersprechen sich diese Verse nicht? Wo finde ich mich in dem Gleichnis wieder? Wo ist die Verbindung zu meinem Leben?

Auch die Jünger sind immer wieder an solche Grenzen gestoßen. Auf dem Weg nach Emmaus, auf dem See Genezareth oder im Garten Gethsemane. Aber sie haben die ganze Sache nicht in die Ecke geschmissen sondern sind dran geblieben.

„In Christus liegen verborgen alle Schätze der Erkenntnis und der Wahrheit“ (Kolosser 2, 2+3).

Nach verborgenen Schätzen muss gesucht werden. Auch nach den Schätzen der Bibel. Dranbleiben und Zeit nehmen für Gottes Wort, Fragen und Zweifel zulassen sowie Gedanken austauschen. Dieses sind wichtige Grundlagen bei der biblischen Schatzsuche.

Das Wichtigste aber ist das Gebet, dass Gott uns die oft tiefgefrorenen Worte der Bibel auftaut. Das kann auch manchmal dauern, aber aus dem manchmal wirren Knäuel der Worte wir Gott und den Lebensfaden zeigen, an dem wir uns sicher halten können. In Lukas 24 heißt es: „Da öffnete Jesus den Jüngern das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden“.

Ich wünsche uns allen den Mut, immer wieder neu nach den Schätzen in Gottes Wort zu suchen. Lasst uns dranbleiben.

Gebet:

Lieber Vater,

zeige uns immer wieder neu, wie wichtig dein Wort ist.

Zeige uns immer wieder neu, dass dein Wort lebendig ist.

Mache uns mutig, uns auf dein Wort einzulassen,

Fragen zu stellen und auch Zweifel zu äußern.

Schenke uns deinen Heiligen Geist in deinem Wort.

AMEN.

geschrieben von Reinhard Meyer

Input für die Seele / 06.04.2021

Gemeinschaft

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18,20).

Sicherlich eine der bekanntesten Bibelstellen, in der es um Gemeinschaft geht. Sicherlich aber auch etwas, was für uns bis Anfang letzten Jahres etwas ganz Normales war. Man hat sich in großer Runde getroffen, sich in den Arm genommen und niemand hat auf Distanz oder ähnliches geachtet.

Seit mehr als einem Jahr ist das anders. Man trifft Freunde und Verwandte nur noch ab und zu und wenn, dann nur einzeln und meistens mit etwas Abstand, aber ansonsten findet Gemeinschaft momentan nur über Facebook, WhatsApp und vielleicht noch über ein Meeting bei Zoom statt. Man verbringt einen Großteil seiner Zeit zuhause. Das ist sicherlich auch schön, aber es fehlt einfach was.

Oft komme ich abends von der Arbeit nach Hause und bin total platt, meine Frau Susanne und ich fragen uns dann auch schon mal, wie wir das früher mit der ganzen Arbeit bei den Bühnenmäusen eigentlich geschafft haben. Man macht derzeit viel weniger als früher und ist trotzdem immer müde. Anfangs hat man sich diese Zwangspause noch damit schön geredet, dass man dachte, ein bisschen Luft holen tut auch mal ganz gut, aber komischerweise wurde das mit dem Erschöpft sein im Laufe der Zeit nicht Weniger sondern mehr. Und ich weiß, dass es einigen Freunden ähnlich geht.

Früher habe ich, wenn mich jemand gefragt hat, wie wir das eigentlich alles schaffen mit den Bühnenmäusen, immer gesagt, dass das Theaterspielen für mich positiver Stress wäre, der mir nicht schadet, sondern mir gut tut. Seit einem Jahr weiß ich, dass ich damit vollkommen richtig gelegen habe. Uns fehlt die Gemeinschaft, Gemeinschaft bei Treffen mit Freunden und Familie, aber auch die Gemeinschaft in unserem CVJM. Gemeinschaft, die vielleicht oft zeitaufwendig und manchmal auch stressig ist, die uns aber auch Kraft gibt, weil Gott uns dabei unterstützt, wenn wir in seinem Namen zusammen sind.

Wir brauchen sicherlich noch Geduld bis wir diese Gemeinschaft wieder bekommen, wie lange, vermag derzeit keiner verbindlich zu sagen, aber ich bin mir sicher, wir werden dafür belohnt und wenn es dann irgendwann wieder weitergeht, werden wir merken, wie gut es uns tut und dann wird auch bei vielen diese Müdigkeit, die sie momentan verspüren, wieder abfallen.     

Gebet: Herr, die aktuelle Situation ist für uns alle nicht einfach. Sei bei uns, dass wir sie gut überstehen, dass wir die Hoffnung nicht verlieren und dass wir dann irgendwann wieder in Deinem Namen zusammenkommen können, mit Zuversicht und Energie, die Du uns gibst. Amen.

geschrieben von Frank Gerhardt

Input für die Seele / 08.02.2021

YOU decide :(:

Vor einiger Zeit ist mir diese Zeile ins Auge gesprungen: YOU decide :(:

Zunächst wusste ich gar nichts damit anzufangen und fragte mich, was dieser Spruch überhaupt bedeuten soll. Irgendwie faszinierte er mich und ich bekam ihn nicht mehr aus dem Kopf. Bei einem längeren Spaziergang dachte ich nochmals intensiver über ihn nach. Dann erkannte ich: es geht um eine Entscheidung. Die Entscheidung fröhlich zu sein oder weiter traurig zu bleiben.

Den Spruch kann man auf zwei verschiedene Art und Weisen lesen:

1. YOU decide : (

2. YOU decide ( :

Bei der ersten Variante sieht man einen traurigen Smiley/ein trauriges Gesicht. Die zweite Variante zeigt einen lachenden Smiley/ein fröhliches Gesicht.

Manchmal ist es gar nicht so einfach. Man weiß selbst nicht, wie es einem gerade geht und wo einem der Kopf steht. Gerade in stressigen Situationen, z.B. beim Lernen für Prüfungen oder, wenn der Chef einem viele Aufgaben auf einmal erteilt, ist es nicht so leicht, in der jeweiligen Situation etwas Gutes zu sehen und fröhlich/zufrieden zu sein. Manchmal möchte man einfach weiter sauer sein. Meistens stelle ich mir dann solche Fragen: Warum passiert das gerade mir? Was hat das alles für einen Grund?

Das Leben besteht aus vielen Augenblicken: guten sowie schlechten Zeiten. Egal wann und egal wo: Gott ist immer bei uns. Er ist bei uns, wenn wir traurig sind und auch dann, wenn wir vor Glück platzen könnten. Er überlässt uns die Entscheidung, wie wir unsere Leben gestalten. Gott gibt uns jedoch Hinweise und Impulse. Er lässt uns aber auch unseren Freiraum. In Momenten, in denen wir selbst nicht genau weiterwissen, stellt er uns in gewisser Weise vor die Wahl: gut gelaunt sein und versuchen das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen oder weiter traurig bleiben, in sich gekehrt sein und keinen an sich heran lassen?

Dazu fiel mir folgender Psalm ein: „Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!“ (Psalm 118, 24).

Gott möchte, dass es Dir gut geht. Er wünscht sich, dass Du dich wohl fühlst. Es muss dabei nicht immer alles super laufen. Es dürfen auch mal Fehler passieren. Wir dürfen scheitern. Wir dürfen auch mal schlechte Laune haben. Es gibt Momente, da läuft es so, wie man es sich erhofft hat. Es gibt aber auch solche, wo wir einen Stillstand erleben. Dann gilt es zu schauen, wie man aus der Situation das Beste rausholen kann. Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen glücklich machen und die einen das Positive erkennen lassen. Wenn wir uns freuen, dann freut sich auch Gott. Ihm geht es gut, wenn es Dir auch gut geht. Lasst uns zusammen fröhlich sein. Aber vor allem, lasst uns fröhlich sein in Gott.

Gott gibt uns immer wieder neue Chancen und Möglichkeiten, den Tag zu dem besten Tag unseres Lebens zu machen. Manchmal stellt er uns auch auf die Probe. Oftmals hilft es dann, den Blickwinkel etwas zu ändern.

Also, wenn du das nächste Mal den Spruch liest „YOU decide :(:“, dann entscheide dich ganz bewusst für den lachenden Smiley (:

Gebet: Guter Gott, ich danke Dir für alle guten und schlechten Zeiten in unserem Leben. Genau die machen uns aus und zu dem Menschen, der wir heute sind. Gib uns die Kraft und Fähigkeit, das Beste aus jeder einzelnen Situation zu machen und die schönen Seiten des Lebens zu erkennen. Schenke uns Lebensfreude und Mut. Beschütze und begleite Du uns zu jeder Zeit. Amen.

geschrieben von Valeria Klette

Input für die Seele / 02.02.2021

Macht und (Eigen-)Verantwortung

Mit der Macht ist das so eine Sache. In Amerika haben wir in den letzten vier Jahren gesehen, was zentralisierte Macht verändern kann. Dieser ehemalige Präsident hat sich damit gerühmt, von Gott an diesen Posten gestellt worden zu sein. Er sei vorher bestimmt diese Aufgabe zu übernehmen.

Vorherbestimmung – ein spannendes Thema. Ich wollte letztens eine Andacht über das Thema in einem Gremium der Christus-Kirchengemeinde halten und stellte fest, wie leichtgläubig ich da bisher unterwegs war.

Für mich war das Thema in meinem Glaubenskonstrukt bisher immer klar: Gott hat einen Weg für mich vorgesehen und alles hat seinen Sinn, so wie es passiert. Manchmal verstehe ich das nicht, aber das ist OK. So in ganz groben Zügen war es das für mich. Über die Thematik, dass es Leid in der Welt gibt, habe ich mit einer Aussage gekontert wie: „Die Wege des Herrn sind unergründlich“ oder „wer bin ich, dass ich an den Wegen von Gott zweifle“

In der Vorbereitung auf die eben erwähnte Andacht wollte ich mein Wissen bei Google auffrischen. Vor allem zur Bibelstellen-Suche war ich hier unterwegs und wurde auch schnell fündig, z.B. in Eph. 1,11: „Weil wir nun zu Christus gehören, hat Gott uns als seine Erben eingesetzt; so entsprach es von Anfang an seinem Willen. Und was Gott einmal
beschlossen hat, das führt er auch aus
.“

Alles klar. Die Bibel bestätigt mein Denken! Klasse – Haken dran.
MOOOMENT – nicht so schnell
Diese Denkweise erzeugt viele Probleme in den Köpfen und es wird einem ganz schwindelig vor Fragen, die einem in
den Kopf kommen:
Hat Gott uns nicht einen freien Willen gegeben?
Sollen wir uns nicht sogar freiwillig selber zu ihm bekennen? (siehe Off. 22.17)
Wieso hohlt der allmächtige Gott nicht jeden in sein Reich?
Ist das alles gerecht?

Ein klassischer Fall von Widerspruch. Ein Widerspruch, den wir als Menschen aushalten müssen. Man findet Beispiele, wo Menschen in der Bibel ebenfalls damit umgehen mussten.

Im 1. Kor. 15,9f schreibt Paulus: „Alles, was ich jetzt bin, bin ich allein durch Gottes Gnade. […]. Ich habe mich mehr als alle anderen Apostel eingesetzt, aber was ich erreicht habe, war nicht meine eigene Leistung, sondern Gott selbst hat das alles in seiner Gnade bewirkt.“

Es ist also ein Beziehungsthema: Gott hilft mir auf meinem Weg, wenn ich auch etwas tue. Wenn ich mich anstrenge und ein Ziel verfolge. Diese beiden Aspekte sind seitdem wichtig für das Verständnis von Glauben für mich geworden: Wenn ich mich nur auf Gott verlasse und selbst nicht aktiv werde, verkommt der Mensch zu einer unbedeutenden Kreatur – Gott steht über allem. Wer bin ich dann schon? Das andere Extrem findet man bei nicht gläubigen Menschen.

Irgendwo auf dieser Wippe befinden wir uns. Wo sitzt Du auf dieser Wippe? Wieviel schiebst Du im Zweifel auf Gottes Entscheidung und wie viel ist dein eigenes Ding?

Ich erlebe im Moment viele Menschen, die am Weg Gottes in dieser Pandemie zweifeln.

Leg diese Sorgen Gott hin. In einem Gebet. Bitte ihn, dass er dich führt. Das ist dann Deine eigene Entscheidung, die Du ihm anvertraust. Frage ihn, was diese Tragödie zu bedeuten hat und höre gut hin – nicht nur in dem Moment der Stille mit ihm, sondern auch die Tage danach. Was für Fingerzeige gibt er Dir, um diese Pandemie besser zu verstehen?


geschrieben von Felix Dohrmann

Input für die Seele / 25.01.2021

Einladung an den Tisch Gottes

Man lernt manchmal Dinge erst richtig schätzen und bewerten, wenn man sie nicht mehr hat: Was war das doch schön, mit anderen am Tisch zu sitzen und zu feiern; gemeinsam lachen und singen, zu sprechen und zu essen und so für den oft belastenden Alltag
neue Kräfte zu gewinnen.

Die Pandemie macht uns da ja zur Zeit einen kräftigen Strich durch. Und in uns wächst immer mehr die Sehnsucht, das Leben und die gemeinsame Freude mit anderen zu erleben und zu teilen. Wie sehr warten wir auf die Zeit, dass wir uns wieder gegenseitig einladen dürfen – ohne Mundschutz und mit herzlicher Umarmung.

Vielleicht ahnen wir in dieser bedrängenden Zeit etwas von der tiefen Sehnsucht Gottes: Er will uns einladen; er will uns an seinem Tisch nicht nur als Gäste begrüßen und bewirten. Wir hören und lesen vielleicht seine Einladung, aber so viele Dinge halten uns zurück: Zweifel, schwere Erlebnisse, Enttäuschungen……

Doch genau das ist die Botschaft Jesu: Gott will ohne uns nicht sein.
Er lädt uns an seinen Tisch ein – damals und heute. Er macht sich große Mühe, damit wir Menschen endlich entdecken, welch große Ehre es ist, dass der Schöpfer der Welt, der Herr aller Zeiten, uns in seiner Nähe haben will. Doch merkwürdig: Wir finden tausend Ausreden, weshalb gerade wir dieser Einladung nicht nachkommen können: Das klingt mir zu fromm; ich bin nicht so religiös; ich habe im Moment wichtigeres zu tun. Damals wie heute Vorbehalte gegen die Einladung Gottes. Bleibt Gott allein? Bleibt er auf seiner Einladung sitzen?


Der Vers aus der Bibel für die kommende Woche ist da deutlich – Jesus spricht:
„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“ (Lukas 13,29)

Nein, Gott bleibt nicht auf seinem Angebot sitzen. Jesu Worte und sein Wirken bleiben nicht ohne Folge. Aus allen Nationen bekennen sich Menschen zum Glauben an Jesus Christus, lassen sich in seinem Namen einladen…und kommen: bringen ihre Zweifel und Sorgen mit, schleppen das Verkorkste und Verpfuschte ihres Lebens hin zum Tisch Gottes. Dort nehmen sie Platz, erleichtert und befreit von den Dingen, die ihr Leben verkrümmen und kaputtmachen.

Und werden reich beschenkt! Sie entdecken in der Nähe Gottes eine neue Lebensqualität, erfahren den Frieden Gottes in ihren Herzen, reichen dem Nächsten die versöhnende und helfende Hand.

Ja, in der Nähe Gottes verändert sich das Leben. Aus verschlossenen, egoistischen Menschen dürfen nun Welt zugewandte, offene Menschen werden, die den Sinn ihres Lebens neu entdeckt haben und das Leben mit Gott und anderen Menschen im Namen Jesu teilen.
Keine Pandemie der Welt kann die Einladung Gottes ungeschehen machen und verhindern.


In diesem Sinne: herzlich Willkommen in der Gegenwart Jesu, in der Nähe unseres barmherzigen Gottes. Er ist nur ein Gebet entfernt.


geschrieben von Martin Kämper