Input für die Seele / 18.05.2020

Die Christlichen Vereine Junger Menschen haben den Zweck, solche jungen Menschen miteinander zu verbinden, welche Jesus Christus nach der Heiligen Schrift als ihren Gott und Heiland anerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meisters unter jungen Menschen auszubreiten. Keine an sich noch so wichtigen Meinungsverschiedenheiten über Angelegenheiten, die diesem Zweck fremd sind, sollten die Eintracht geschwisterlicher Beziehungen unter den nationalen Mitgliedsverbänden des Weltbundes stören.

Pariser Basis

Im CVJM haben wir nach der „Pariser Basis“ die Aufgabe, junge Menschen miteinander durch Jesus Christus zu verbinden.
Vor ein paar Wochen kam es zu einer emotionalen Diskussion in der WhatsApp-Gruppe unseres CVJM. Eine Meinung gab die andere. Dann kam es zu Gruppen-Austritten und einem „blöden Gefühl“ im Nachhinein.
„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ (Immanuel Kant). Doch es gibt es Freiheiten, die sich überschneiden und unangenehm sind. Können wir dann tolerieren (tolere lat. = erdulden, aushalten)? Oder fangen wir an, Regeln aufzustellen?

Jesus Christus sagt „Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.“ (Lukas 6, 37). Zwei Apostel schreiben fast dasselbe. Jakobus: „Wer bist du, dass du über deinen Nächsten richtest?“ (Jakobus 4,12) Und Paulus: „Wer bist du, um den Diener eines anderen zu richten?“ (Römer 14,4). Paulus schreibt auch: „Fällt kein vorschnelles Urteil, lasst den Herrn kommen.“ (1 Korinther 4,5).

An einer anderen Stelle drückt Paulus es konstruktiv aus: „Wir wollen uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen“ (Römer 14,13). Er beschreibt damit das, was wir heute Feedback nennen.

Wenn wir Menschen persönlich sagen, was uns stört, lernen wir, „die anderen höher einzuschätzen als uns selbst“ (Philipper 2,3). Wenn wir das lernen, berücksichtigen auch Epheser 4,2: „Überhebt euch nicht über andere, seid freundlich und geduldig! Geht in Liebe aufeinander ein!“ Ist das nicht Toleranz, gerade wenn mir etwas nicht passt?

Die Pariser Basis hat einen zweiten Satz „Keine an sich noch so wichtigen Meinungsverschiedenheiten über Angelegenheiten, die diesem Zweck fremd sind, sollten die Eintracht geschwisterlicher Beziehungen (…) stören.“ Mehr dazu in der Kampala-Erklärung des CVJM.

Lied:

Wir haben einander so lieb

»Der eine hebt die Hände hoch beim Beten,
der and´re schreibt ein Buch und warnt davor.
In großen Sälen Seelen zu bekneten,
kommt wieder and´ren furchtbar peinlich vor.

Der eine pflegt begeistert seine Gaben,
der and´re wittert schon die Dämonie –
und möchte manche Gabe gerne haben;
das zuzugeben, wagt er aber nie.

Die einen hüten wachsam ihre Lehre
und schlagen gern Alarm um Gottes Wort.
Doch hinter mancher Lehre gähnt die Leere.
Zum Schluss bestehen leere Formen fort.

Es könnte einen wirklich deprimieren,
wie lieblos Christen zueinander sind.
Es muss wohl schön sein, endlos zu taxieren,
wer ist nun wie und wann noch Gottes Kind?!

Wie wäre es, wir ließen Gott entscheiden,
wenn „dermaleinst“ wir vor dem Throne steh´n?
Dann wird sich niemand mehr mit niemand streiten.
Voll Freude werden wir nur Jesus seh´n.«

(Arno Backhaus und Andreas Malessa)

Geschrieben von Christoph Weiland

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