Auch in diesem Jahr ist alles anders. Sonntage ohne Präsenz-Gottesdienste, Feiertage und Geburtstage ohne all die normalen Begegnungen mit Freunden und der Familie. Stattdessen Sorge um die eigene Gesundheit und Sorge um die Gesundheit lieber Angehöriger, Erlebnisse von Leid und Tod.
Besonders schockierend ist wohl für manchen die Erkenntnis: „Wir haben die Dinge nicht im Griff!“ Wir können nicht mal eben ausreichend Impfstoff für 7,9 MRD Weltbevölkerung herstellen, verteilen und die Pandemie abwürgen.
Am Anfang wurden Lockdown und „social distancing“ überwiegend akzeptiert. Mit Erleichterung hörten wir die Erfolge der Impfstoffentwicklung. Doch sehr schnell drehte sich die Stimmung, und wenn es nicht auseichend Impfstoff für alle gibt, dann wollen wir doch wenigstens für uns in Deutschland mehr davon, was interessieren uns andere Länder in der Welt!
Schade, dass die Reaktionen so irrational sind. Es werden „Schuldige“ gesucht; trotz aller Bilder von überfüllten Intensivstationen und vielen Toten, wird Corona geleugnet und absurde Verschwörungstheorien verstärken die Verunsicherung.
Mich erinnert das an den Einzug Jesu in Jerusalem, gerade liegt ja der Palmsonntag hinter uns. Der Bericht ist eines der wenigen Ereignisse im Leben Jesu, das in allen vier Evangelien erscheint (Matthäus 21,1-17; Markus 11,1-11; Lukas 19,29-40; Johannes 12,12-19). Einzug auf einem Esel, so wie es schon im Alten Testament vorhergesagt wurde (Sacharja 9,9-10).
Mt 21,9: Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
Damals dauerte es keine 6 Tage und die Stimmung schlug um: Kreuzige ihn!
Dich, oh Herr, brauchen wir, um die Hoffnung zu behalten.
Hoffnung, die wir anderen weitergeben können,
Hoffnung, die stärker ist als die Pandemie.
Herr, stärke all die, die in der Verantwortung stehen,
schütze sie vor unfairen, verletzenden Angriffen,
gib ihnen Weisheit und die richtigen Entscheidungen.
Herr, zeig uns, an welchem Platz wir eine Hoffnung für andere sein sollen.
geschrieben von Günter Ozdyk