Input für die Seele / 29.03.2021

Auch in diesem Jahr ist alles anders. Sonntage ohne Präsenz-Gottesdienste, Feiertage und Geburtstage ohne all die normalen Begegnungen mit Freunden und der Familie. Stattdessen Sorge um die eigene Gesundheit und Sorge um die Gesundheit lieber Angehöriger, Erlebnisse von Leid und Tod.

Besonders schockierend ist wohl für manchen die Erkenntnis: „Wir haben die Dinge nicht im Griff!“ Wir können nicht mal eben ausreichend Impfstoff für 7,9 MRD Weltbevölkerung herstellen, verteilen und die Pandemie abwürgen.

Am Anfang wurden Lockdown und „social distancing“ überwiegend akzeptiert. Mit Erleichterung hörten wir die Erfolge der Impfstoffentwicklung.  Doch sehr schnell drehte sich die Stimmung, und wenn es nicht auseichend Impfstoff für alle gibt, dann wollen wir doch wenigstens für uns in Deutschland mehr davon, was interessieren uns andere Länder in der Welt!

Schade, dass die Reaktionen so irrational sind. Es werden „Schuldige“ gesucht; trotz aller Bilder von überfüllten Intensivstationen und vielen Toten, wird Corona geleugnet und absurde Verschwörungstheorien verstärken die Verunsicherung.

Mich erinnert das an den Einzug Jesu in Jerusalem, gerade liegt ja der Palmsonntag hinter uns.  Der Bericht ist eines der wenigen Ereignisse im Leben Jesu, das in allen vier Evangelien erscheint (Matthäus 21,1-17; Markus 11,1-11; Lukas 19,29-40; Johannes 12,12-19). Einzug auf einem Esel, so wie es schon im Alten Testament vorhergesagt wurde (Sacharja 9,9-10).

Mt 21,9: Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Damals dauerte es keine 6 Tage und die Stimmung schlug um: Kreuzige ihn!

Dich, oh Herr, brauchen wir, um die Hoffnung zu behalten.

Hoffnung, die wir anderen weitergeben können,

Hoffnung, die stärker ist als die Pandemie.

Herr, stärke all die, die in der Verantwortung stehen,

schütze sie vor unfairen, verletzenden Angriffen,

gib ihnen Weisheit und die richtigen Entscheidungen.

Herr, zeig uns, an welchem Platz wir eine Hoffnung für andere sein sollen.

geschrieben von Günter Ozdyk

Input für die Seele / 22.03.2021

„Ich bin nicht gekommen, um mich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und mein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Matthäus 20,28)

Es hat etwas Anrührendes und Bewegendes: Ich las Zeitung vom Tod eines Mannes, der ertrunken ist, bei dem Versuch seinen im Eis eingebrochenen Hund zu retten. Wie wichtig muss ihm das Tier gewesen sein, welche große Liebe trieb ihn, sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen.

Für jemanden da zu sein, für jemanden zu leben (und vielleicht auch zu sterben) – dass passt eigentlich kaum noch in unsere Welt.

Coole Gleichgültigkeit – das kennzeichnet den modernen Menschen. Sein Leben leben, dabei einem anderen nicht zu nahe kommen, nicht zu viel zu riskieren; nicht zu viel Herz (und damit vermeintliche Schwäche) zu zeigen.

Zu anderen und auch zu sich selbst in gewisser Distanz zu bleiben, das scheint das Lebensrezept erfolgreicher Leute zu sein.

Doch wie arm wir dabei werden, erleben wir Tag für Tag. Da rührt uns kaum noch die Not des Nachbars; da können wir gut wegsehen, wenn vor unseren Augen ein Schwacher angepöbelt oder verprügelt wird. Da ziehen wir uns in unserer vermeintlich „privates Glück“ zurück und leben unsere Interessen. Und doch – die Freude an so einem Leben bleibt uns im Halse stecken und wir ahnen es: Nur für uns zu leben, lässt unser Leben nicht gelingen.

Das entscheidende Wort für gelingendes Leben heißt: H I N G A B E! Da wo ich mich hingebe für eine Sache oder einen Menschen – da wo ich mit Leidenschaft mich für andere einsetze, erfüllt sich mein Leben mit Sinn. Aber was gibt mir den Mut für solch ein hingebungsvolles Leben, was weckt die Leidenschaft, den Horizont meiner kleinen auf mich bezogenen Welt zu sprengen?

Gottes Wort gibt uns Klarheit: Weil Gott in seiner Liebe zu mir alles gegeben hat, weil er sich selbst in Anfechtung, Leiden und Tod gestellt hat (das Jesusgeschehen bis hin an das Kreuz lässt uns einen tiefen Blick ins Herz Gottes tun!), weil Er eine große Leidenschaft zu uns Menschen hat, dürfen und können wir antworten – mit unsrem Leben.

Antworten auf die hingebungsvolle Liebe Gottes geschieht da, wo wir aus der Contra (=gegen)-Haltung in eine Pro (=für)-Haltung kommen. Pro Christ – für Christus leben heißt, in seinem Namen für andere Menschen da zu sein – Zeit, Geld, Liebe riskieren. Und wir werden nicht ärmer – ganz im Gegenteil. Unser Leben beginnt, Kreise zu ziehen, positiv ansteckend zu wirken – „Frucht“ zu bringen.

Jesus gibt uns sein Wort – es ist das Bibelwort für die kommende Woche: „Ich bin nicht gekommen, um mich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und mein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Matthäus 20,28).

Jesu Hingabe seines Lebens am Kreuz bringt entscheidende Frucht – sie schenkt jedem von uns die Kraft für ein hingebungsvolles Leben.

geschrieben von Martin Kämper

Input für die Seele / 01.03.2021

Zu meiner Quality-Time gehören 4 Sachen:

  • Mein Auto
  • Ein schönes Stück Natur
  • Musik
  • Gott

So kommt es häufiger vor, dass ich mit dem Auto unterwegs bin und an einer schönen Stelle halt mache, das Lied zu ende höre und mich dann für einige Minuten an die Motorhaube lehne um die schöne Welt zu bestaunen, die Gott uns geschenkt hat.
Vor allem zur aktuellen Zeit zwischen Home-Office, Home-Schooling und vielen weiteren Aufgaben kann die persönliche Quality-Time zu kurz kommen, wobei diese sehr wichtig für das innere Gleichgewicht ist.


Bei mir wechselt es Aktuell zwischen Vormittags auf der Baustelle vom Kita-Neubau in Kierspe und dem Pädagogen- Home-Office zuhause. Da es nach der Heimfahrt direkt in die Mittagspause geht nehme ich mir währenddessen gerne diese Auszeit, um Kraft für das Home-Office zu sammeln.


Zeit um die Ruhe zu genießen. Zeit und Ruhe um sie mit Gott zu teilen.


Lied: Our God – Tim Tomlin
„Our God is greater, Our God is Stronger
God You are higher than any other
Our God is Healer, awesome in power
Our God, Our God“


Unser Gott ist ein Heiler mit beeindruckender Kraft.
Natürlich ist Gott kein Heiler wie ein Arzt, aber er ist da um uns im Gebet zuzuhören und uns so zu helfen. Er ist einfach da und hat ein offenes Ohr für uns.
Und dennoch hat Gott auch Medizin für uns. Die Medizin heißt Natur und hilft gegen die Decke, die einen auf den Kopf zu fallen droht. Also ab nach draußen in die Welt, die uns Gott geschenkt hat, Lobpreismusik auf die Ohren und ihm für die wundervolle Natur danken. Egal ob ein kurzer Halt oder eine Wanderung, die Natur bringt Erholung und Gottes offenes Ohr bringt uns Heil.

Gebet:
Lieber Gott, Danke, dass Du als unser Heiler immer ein offenes Ohr für uns hast und wir mit unseren Ängsten und Sorgen zu Dir kommen können. Vielen Dank, dass du uns diese wundervolle Natur geschenkt hast mit Hügeln und Tälern, Bächen und Seen, Flora und Fauna. Sei auch weiter für uns da und behütet und beschütze uns. Amen

geschrieben von Mike Pelegrin

Input für die Seele / 22.02.2021

„Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst.“ (Psalm 91,11)

In letzter Zeit erwische ich mich immer häufiger bei dem Gedanken, wie bedrückend die jetzige Zeit doch ist. Seit zwei Monaten befinden wir uns schon wieder im Lockdown und so wie es aussieht, wird er auch mindestens noch bis in den März andauern. Eine Nachricht, die nicht unbedingt hilft, die Stimmung zu verbessern, da der Lockdown immer noch verlängert werden könnte.

Irgendwann können dann auch Zweifel aufkommen: „Wo ist Gott? Wieso hilft er uns nicht?“. Das sind Fragen, die ich mir auch früher schon mal gestellt habe. Zu dieser Zeit habe ich versucht, mich von Gott ein bisschen abzukapseln. Ich brauchte einfach etwas Zeit zum Nachdenken.

Das Interessante an der Sache war, dass trotz meinen Zweifeln und meinem Versuch, mich abzukapseln, ich trotzdem das Gefühl hatte, dass Gott bei mir ist und mich unterstützt. Da ist mir klar geworden, dass Gott immer an meiner Seite ist, besonders in schweren Zeiten.

Deswegen bin ich mir auch sicher, dass Gott jetzt, in diesem Moment, an unserer Seite ist. Er war dort, als die Pandemie begonnen hat und er wird dort bleiben, bis wir die Pandemie überstanden haben.

Zum Schluss habe ich noch ein Gedicht.

„Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers:

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich
getragen.“

Und noch ein Gebet:

Lieber Gott, habe Dank, dass du immer an unserer Seite bist, egal was wir gerade durchleben. Ich bitte dich, dass du auch in der kommenden Zeit an unserer Seite bleibst und uns unterstützt. Amen

geschrieben von Max Zierke

Input für die Seele / 15.02.2021

DAS Werkzeug für jedes Projekt
Als ich die Tage in den Baumarkt fuhr, fiel mir am Zaun des Eingangsbereiches ein großes Werbeplakat ins Auge: „Das erste Werkzeug für jedes Projekt“ – App kostenlos zum Herunterladen.
Da ich ein Baumarkt-Fan bin, habe ich mir die App einmal näher angeschaut. Dabei fielen mir vier Slogans ins Auge:

Dein Haus könnte frischen Wind gebrauchen.
Gestaltungsideen für dich.
Tipps und Schritt für Schritt-Anleitung.
Alles machbar mit O….


Beim Anschauen der App kam mir dann der Gedanke:
Was für ein Allroundwerkzeug habe ich denn eigentlich für mein Lebensprojekt? Welches Werkzeug kann ich in jeder Lebenslage einsetzen? Vielleicht gute Literatur, aktuelle Meldungen, Ratschläge von Bekannten oder meine Lebenserfahrung? Ja, alles ist bestimmt wichtig und vielfach auch hilfreich. Aber reicht das als Allroundwerkzeug für mein Leben?
Hat da nicht das Wort Gottes eine ganz andere Bandbreite? Bietet sich da nicht viel mehr die Bibel als erstes Werkzeug für das Projekt „Lebensgestaltung“ an?
Ich wünsche uns den Mut, dieses Werkzeug in die Hand zu nehmen und zu entdecken welche Kraft, welche Hilfe und welche Hoffnung von dem Wort Gottes aus geht.


Um bei dem eingangs erwähnten Werbeslogan zu bleiben:
– Gottes Wort bringt frischen Wind ins Leben. Genau wie in das verfahrene Leben von Zachäus. Und Jesus sprach: „Zachäus, steig eilends herab vom Baum, heute will ich in deinem Hause Gast sein“ (Lukas 19,6).
– Gottes Wort macht Mut neue Ideen und neue Wege im Alltag zu riskieren. Genau wie bei den alteingesessenen Fischern am See Genezareth. Und er sprach: „Kommt her, folgt mir nach und ich will euch zu Menschenfischern machen“ (Matthäus 4,19).
– Gottes Wort gibt Anleitung den Alltag (neu) zu gestalten. Im Gespräch mit dem reichen Jüngling gibt Jesus dem Fragenden eine Anleitung zur Lebensgestaltung mit auf den Weg (Matthäus 19, 16ff).
– Gottes Wort lässt Dinge machbar werden, die nur in weiter Ferne zu sehen sind. Warum? Weil die Zusage in Gottes Wort gilt: „Mein Wort ist wahrhaftig und all mein Walten ist voll Treue“ (Palm 33,4).
Es werden tausend Werkzeuge zur Lebensgestaltung angeboten. Das eine oder andere kann da bestimmt hilfreich und gut sein. Ich wünsche uns aber, dass das Wort Gottes das Allroundwerkzeug für jedes (Lebens-) Projekt wird (oder bleibt). Dieses Werkzeug ist nicht abhängig von dem was im Augenblick modern oder angesagt ist.
Dietrich Bonhoeffer schreibt dazu:
„Gott gab uns die Schrift, aus der wir seinen Willen erkennen sollen. Die Schrift will gelesen und bedacht sein, täglich neu. Gottes Wort ist nicht eine Summe einiger allgemeiner Sätze, die ich jeder Zeit gegenwärtig haben könnte, sondern sie ist das täglich neue Wort Gottes an mich in dem unendlichen Reichtum der Auslegung.“
(Auszug aus: „Illegale Theologieausbildung – Sammelvikariate“, 1937-1940, DBW Band 15, Seite 523 f)
Gottes Wort ist eine Zusage an jeden Einzelnen, die Bestand hat. „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1.Tim 2,4).
In diesem Sinne nutzt das erste Werkzeug für jedes Projekt: DIE BIBEL!

Gebet:
Herr gib uns immer wieder den Anstoß dein Wort aufzuschlagen.
Herr gib uns immer wieder Ruhe und Geduld in ihm zu lesen.
Herr gib uns immer wieder Worte die für uns Wegweisend sind.
Herr gib uns immer wieder Mut, dein Wort weiter zu sagen.
Amen.

geschrieben von Reinhard Meyer

Input für die Seele / 11.01.2021

„Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

(Jesaja 40,31).

Was gibt es Schöneres, als morgens aufzuwachen und voller Tatendrang zu sein? Nach dem alltäglichen Blick in Die Losungen, einem leckeren Tee und einer Schnitte Brot, bin ich Gott dankbar für diesen neuen Tag und seine Begleitung durch diesen hindurch. In meinem Kopf schwirren jetzt viele Gedanken herum: „Welche Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen erwarten mich?“, „Welche Gespräche mit Mitgliedern oder Mitarbeitenden werde ich haben?“, „Welche Termine stehen an?“, „Was gibt es Wichtiges zu erledigen?“. Gut gelaunt verlasse ich die Wohnung und steige in mein Auto.

In diesen Wochen ist alles etwas anders: Ich komme in unser geliebtes Jugendheim und ich weiß, dass es diese Begegnungen und Gespräche in der aktuellen Lage – zu Recht – hier vor Ort nicht geben kann.

Mir ist in diesem Zusammenhang ein Vers aus dem Buch Jesaja in den Kopf gekommen: „Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

Es fühlt sich gerade irgendwie so an, als hätten wir gebrochene Flügel. Uns treibt die Frage rum, wann wir wieder „normal“ unseren Alltag bestreiten können. Wann können wir wieder in unsere Gruppen gehen, uns bei Veranstaltungen und Aktionen begegnen, uns wieder umarmen und die Hände geben?

Doch das unerschütterliche Vertrauen auf den HERRN trägt uns wie die starken Flügel eines Adlers. Für uns ist dieser Trost, den Gott seinem hoffnungslosen Volk durch den Propheten Jesaja im Alten Testament zusagt, Mutmacher, Kraftspender und Hoffnungsschimmer, um gemeinsam die Coronakrise zu überwinden.

Wir können IHN hautnah erleben, um mit dieser schwierigen Situation umzugehen und demnächst ganz sicher wieder eine große Sause machen können.

In diesem Sinne:

Mit Jesus Christus Mutig Voran!

Zum Abschluss noch ein Gebet von Michael Lehmler:
hellen herzens
zukunft wagen
und ermöglichen

offenen blickes
das gute sehen
und praktizieren

wachen sinnes
die not lindern
und licht sein

gesegnet
einander
weg sein

(Sören Meyer)

Input für die Seele / 03.08.2020

Urlaub – für Seele oder das Ego?

Die Sommerferien sind jetzt quasi vorbei. In normalen Jahren würden wir danach wieder in den normalen Trott übergehen. Man würde alle Arbeitskollegen wiedersehen, die vorher mit ihren Familien in Urlaub waren. Genauso würden die Kinder in der Schule sich wiedersehen.

Und die ersten Fragen würde wahrscheinlich sein:

„Und? Seid ihr weggefahren?“ – „Wo wart ihr im Urlaub?“ – „War es gut?“

Jetzt wissen wir alle, dass dieses Jahr eben nicht ein gewöhnliches Jahr ist. Ich hatte dieses Jahr eigentlich geplant in den ersten beiden Ferienwochen den „Joker“ mit zu betreuen und in den letzten beiden Wochen die Teenie Freizeit, die wir zusammen mit der Christuskirche durchführen zu begleiten letztere ist ausgefallen – Urlaub musste ich trotzdem nehmen.

Was also machen? Urlaub – ja klar. Wegfliegen? Spontan – Ausland?

Ne lieber nicht – ist ja noch Corona. Also Heimaturlaub.

Ziel gesucht – Ziel gefunden – ausgebucht – überlaufen.

Na ok.

Was bringt uns „in den Urlaub fahren“? Ist es für die Seele wichtiger als auf Balkonien zu sein? Entspannt die Wanderung in den Alpen mehr als im Ebbegebirge?

Machen wir Urlaub für unser Wohlbefinden oder um nach dem Urlaub zu prahlen, wo man war und Neid hervorzurufen?
Wir befeuern mit unserm Verhalten den Neid von unseren Nächsten.  In Galater 5, 19ff steht auszugsweise:

Gebt ihr dagegen eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. […]  Eifersucht, […] Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben ebenso wie Neid […] und ähnliche Dinge. Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes Reich kommen. [Hoffnung für alle]

Wir kämpfen im CVJM und Kirche täglich darum den Glauben zu verbreiten und zu missionieren. Leute vom Leben mit dem dreieinigen Gott zu überzeugen. Und gleichzeitig stiften wir sie zu Neid und Eifersucht an.

Für wen fahren wir also in den teuren Urlaub?

Für wen ist es wichtig wie viele Sterne ein Hotel hat? Für unsere eigene Bestätigung?

Für das Gespräch im Büro?

Oder ist es uns wirklich wichtig ein Schwimmbad, einen 24/7 besetzt Rezeption und ein großes Frühstücksbuffet mit Lachs und Sekt zu haben?

Es kann sein, dass DU dir so einen Urlaub gönnen möchtest und die letzte Frage für DICH mit einem „JA“ beantwortest. Dann mache das ruhig. Aber vielleicht überlege Dir, wie du nach dem Urlaub darüber sprichst.

Geschrieben von Felix Dohrmann

Input für die Seele / 20.07.2020

Wunder:

Wir schauen auf alles, was gewesen ist und sehen
Ein Wunder, immer wenn wir uns umdrehen
Das Glück ist überall, wir müssen nur ins Detail gehen
Und sehen Geheimnisse, die zwischen den Zeilen stehen.

Schon vor ein paar Wochen haben wir uns mit einem Lied des deutschen Rappers MoTrip befasst, welches er auch für die Fernsehshow „Sing meinen Song“ verfasst hat. Heute geht es wieder um ein Lied von ihm, welches er auf Basis eines Liedes von Ilse De Lange geschrieben hat. Der Originaltitel ist „Miracle“. Der Input kommt von Jendrik, einem Mitglied des Gesamtvorstands im CVJM Westbund.


Höre Dir das Lied gerne hier an. Schau anschließend mal genauer auf die 2. Strophe:

Wir alle suchen nach dem Licht in diesen tristen Zeiten
Die Sonne scheint, auch wenn die Strahl’n dich grad nicht erreichen
Wir schau’n auf Nichtigkeiten, die wir für so wichtig halten
Doch könn’n das Ausmaß vom großen Ganzen nicht begreifen
Wie wir Geschichte schreiben, könn’n wir nur schwer versteh’n
Wir blicken bis zum Horizont, doch es gibt mehr zu seh’n
Allein, dass wir auf diesem Erdball steh’n
Der sich mit 30.000 Metern pro Sekunde durch das Weltall dreht
Das Universum lebt vor unseren Augen
Es wär verrückt, nicht an Wunder zu glauben
Es ist genau, wie es die uralten Texte prophezei’n
Wir müssen nur bereit sein, der Rest kommt von allein.

Wunder. Wir finden sie überall. In Worten wie „wunderschön, wunderbar, verwundernd und
Wunderkerze“, in Liedern wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Wonderwall“, und „Wunder
geschehen“. Und auch in der Bibel begegnen sie uns zahlreich:

– Da zieht ein ganzes Volk auf der Flucht durch das Rote Meer, das genau im richtigen Moment ausgetrocknet ist und –wieder genau richtig- anschließend die Verfolger im Wasser ertränkt.
– Mose schlägt in der Wüste an einen Felsen und Wasser sprudelt hervor.
– Im neuen Testament wird Wasser in Wein verwandelt.
– Jesus schafft es, mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen satt zu machen.
– Menschen können übers Wasser gehen,
– unheilbar Kranke werden geheilt
– sogar Tote auferweckt.

All diese Dinge klingen in unseren Ohren manchmal wie Märchen, unrealistische Zaubereien, die unerklärbar scheinen. Sollen wir das glauben?

Oder brauchen wir nicht erst eine Erklärung? Und so versuchten und versuchen wir Menschen immer wieder, alles zu erklären, diese Wunder, diese Welt. Wir haben auch für den Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer eine Erklärung gefunden.
Es könnte ein heißer Ostwind aus der Wüste einen Fluss trockengelegt haben. Und während die Israeliten hindurchzogen, schlug das Wetter um und ein Seewind brachte feuchte Meeresluft, und es begann in den Bergen zu regnen. Der Fluss lief jetzt voll und begrub die Ägypter.
So könnte es gewesen sein. Aber was bleibt uns jetzt mit dieser Erklärung von dem Wunder erhalten?
Können sich Wunder erklären lassen?
Versetzen wir uns in die Lage eines Israeliten. Vor diesem hatte sich soeben ein Meer geteilt, und als die Ägypter ihm gefährlich nah kamen, hatte sich das Meer geschlossen und er war gerettet. Fragt der Israelit in dieser Situation wirklich nach Gründen? Nein! Für ihn spielt es keine Rolle, ob es nun wissenschaftlich erklärbar ist oder nicht. Fakt ist, dass es genau zum richtigen Zeitpunkt kam.
Fakt ist, dass Gott seine Finger im Spiel hatte. Für ihn war es ein Wunder.

Ein erstes Zwischenergebnis kann also lauten: Nur wenn etwas naturgesetzlich erklärbar ist, muss es nicht heißen dass es kein Wunder ist und nicht von Gott kommt. Also geht es bei Wundern für uns um etwas ganz anderes als wissenschaftliche Erklärbarkeit. Was haben alle Wundergeschichten in der Bibel gemeinsam? Sie weisen auf Gott hin, alle haben direkt mit ihm zu tun.

Wunder sind Zeichen Gottes in unserem Leben, sie zeigen dass Gott nah ist, dass er hier bei uns ist und es ist ihm egal, ob wir erklären können, was er macht. Und wenn wir uns umschauen, mit offenen Augen, dann können wir lauter Wunder Gottes erkennen. Wir können sie sehen und spüren, und wenn wir uns sehr konzentrieren, können wir sie fast riechen.

Auch der Sängerin Nena ist ein Wunder geschehen. Sie schrieb das Lied „Wunder geschehen“, als sie nach einer Fehlgeburt erneut schwanger wurde. Nach all den schrecklichen Erfahrungen und Ängsten, bekam sie ein gesundes Kind. Ihre Ärzte hatten das schon lange bezweifelt. Es werden tagtäglich hunderte von gesunden Kindern geboren, und es ist erklärbar. Wir wissen genau, was da vor sich geht. Per Ultraschall können wir alles beobachten. Und obwohl es erklärbar ist, war es ein großes, besonderes Wunder für Nena Mutter zu werden.

Denken wir auch an das menschliche Herz: Es beginnt in der vierten Woche nach der Empfängnis zu schlagen, etwa 100 000 Mal am Tag. In 70 Lebensjahren schlägt es 2,3 Milliarden Mal, ohne gewartet oder gepflegt zu werden. Ist das nichtbeeindruckend? Oder denken wir an die Ausmaße des Universums. Ein Mathematiklehrer hat folgende faszinierende Rechnung aufgestellt: Wenn es einen Cent kosten würde, 2000 Kilometer zu reisen, dann würde eine Reise zum Mond 1,92€ kosten. Für die Reise zur Sonne müssten wir schon 748€ bezahlen, und die Fahrt zum nächsten Stern würde uns 209 Millionen € kosten. Bekommen wir eine Ahnung von den unheimlichen Weiten des Universums?

All diese Wunder- und endlos viele ließen sich noch aufzählen- stammen aus der gewaltigen Schöpferhand Gottes. Wir sind von Wundern umgeben. Und, ist das weniger wunderbar? Bloß, weil wir darüber hinwegsehen, weil es zu unserem Alltag gehört? Bloß, weil wir uns über manche Sachen nicht mehr wundern? In welcher Wirklichkeit leben wir? In welcher lebe ich? Wann ringe ich auch mal mit Gott? Wo nehme ich Gott mit seinen Wundern wahr?

„Wir müssen nur bereit sein, der Rest kommt von allein“, sagt Motrip dazu passend. Und weiter:

„Das Universum lebt vor unseren Augen Es wär verrückt, nicht an Wunder zu glauben.“

Geschrieben  von www.kirche-derschlag.de,
leicht abgewandelt von Jendrik Peters, YoungLeader im CVJM Westbund

Input für die Seele / 06.07.2020

Gedanken zu Matthäus 5,13:
Ihr seid das Salz der Erde. Doch wozu ist Salz noch gut, wenn es seinen Geschmack verloren hat?


Salz, ein Gewürz, das schon besonders ist.
Zu wenig von ihm, dann schmeckt ein Gericht fad. Zu viel von ihm, dann ist ein Gericht ungenießbar. Es bringt Geschmack mit! Erst durch Salz entfaltet sich der
Eigengeschmack so mancher Speise. Die richtige Dosierung ist wichtig! Wenn ein Gewürz wie das Salz sogar seinen Geschmack verliert, dann ist es schwach und wertlos.

So sollen, dürfen, wir als Christen in dieser Gesellschaft leben. Wir haben eine Stimme, die wir einsetzen sollen. Denn wenn wir uns nicht die Mühe geben mit der Liebe Gottes, dem Salz, die Welt und die Menschen um uns herum ein Stück weit zu beeinflussen, dann ist es schade und traurig. Wir Christen haben den Auftrag die Liebe weiter zu geben, mit der
Gott uns jeden Tag neu füllt. Damit können wir mehr verändern als wir denken.
In dieser Welt zählt Macht und Geld viel zu viel, es fehlt leider oft an Nächstenliebe und Menschlichkeit. Deshalb sollen wir in dieser Welt hinhören, nachfragen und unsere Meinung äußern. Wir sollen dort Wirkung zeigen, wo Gott uns einsetzt.

So wie das Salz besonders ist, so sind wir Christen auch etwas Besonderes für Gott. Wir sollen Gottes Geschmackträger sein. Wir sollen von seinem Sohn Jesus Christus sprechen. Durch Pfingsten haben wir den Heiligen Geist, der uns bestärkt, die richtigen Worte in den jeweiligen Situationen zu finden und das für jeden einzelnen von uns. Wie großartig!
Salz ist auch etwas was reinigt. Es brennt wenn es mit Wunden in Berührung kommt. Auch das dürfen wir, den Finger in Wunden legen damit sie heilen. Indem wir nachfragen und hinhören und die Hände falten zum Gebet:

Lasst uns gemeinsam offen und wirkungsvoll in unserer kleinen Welt unterwegs sein.
Gott segne Dich!
Der Herr segne dein Hören und Handeln!

Ein passendes Lied dazu: https://youtu.be/dBEIliQbPe8

                                                                                                              Geschrieben von Gert vom Schemm

Input für die Seele / 29.06.2020

Heute am 29.06.2020 ist der erste Tag der Sommerferien
bei uns.
Für viele ist diese Zeit erholsam, spannend und actionreich.
Außerdem fängt heute auch die Ferienaktion im CVJM an.
Eine Zeit, die für viele Kinder und Mitarbeiter sehr wertvoll ist, wo Spaß gehabt wird, Gott kennengelernt wird, Freundschaften geschlossen werden und Erlebnisse gemacht werden.
Wenn alles normal wäre, würden jetzt ca. 64 Kinder und ca. 20 Mitarbeiter im Saal sitzen, Anspiele sehen, Lieder singen und den Beginn von zwei unvergesslichen
Wochen erleben.

Es ist aber nicht alles normal.

Für alle Beteiligten ist es eine neue Situation die Flexibilität erfordert und verunsichern kann. Man kann sich auf nichts verlassen beim Planen und es besteht die Angst, dass die Vorgaben nicht richtig umgesetzt werden können.
Das geht grade glaube ich nicht nur uns Mitarbeitern vom Joker so, sondern auch allen anderen die Gruppenstunden, Freizeiten und Betreuungen organisieren.
Die ersten Begegnungen, Gottesdienste, Jungscharen und Meetings fanden in den letzten Tagen wieder im CVJM statt und alle, die das bereits erlebt haben wissen, dass es anders ist als vor Corona.
Man wusste nicht, wie man sich begrüßen sollte und die Stimmung war irgendwie angespannt, obwohl man die Leute seit Jahren im CVJM trifft.
Das hat mir zu denken gegeben wie die Ferienbetreuung wird, denn grade dort ist Beziehungsarbeit sehr wichtig, da viele Kinder zum ersten Mal im CVJM sind und niemanden kennen.
Wir sind dafür verantwortlich, den Kindern nach so langer Zeit Zuhause eine schöne und abwechslungsreiche Zeit zu bieten, auf die sie gerne zurückschauen werden.
Auf der anderen Seite tragen wir viel Verantwortung darin, die Maßnahmen und Vorschriften durchzuziehen damit nichts passiert und das Risiko nicht zu hoch wird.
Ich könnte mir noch stundenlang den Kopf darüber zerbrechen, was alles schief gehen kann und worauf wir besonders achten müssen, aber bringt das was?

In Psalm 9,11 steht:

„Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen.“

Wir können uns alle unendlich lange Sorgen machen was schief gehen könnte und Ängste haben, am Ende liegt es aber nicht in unserer, sondern in Gottes Hand. Gott verlässt uns nicht, auch in so einer Ausnahme Situation.
Er muss nicht mal auf den Mindestabstand zu uns achten, obwohl er bei jedem von uns rund um die Uhr ist und uns die Hand auf die Schulter legt, um uns zu unterstützen.
Und falls es sich doch mal so anfühlt, als würde Gott den Mindestabstand zu dir halten und du dich mit deiner Angst allein fühlst, dann suche ihm nach und du wirst seine Liebe spüren.
Vielleicht werden die nächsten Begegnungen im CVJM noch komisch, da es mittlerweile so ungewohnt ist, aber die Begegnungen sind behütet und Gott wird auch dafür sorgen, dass alles funktioniert und wir seine Liebe an die Kinder und Mit-CVJMer weitergeben können.


Gebet:
Herr, danke, dass wir mittlerweile den CVJM wieder als unsere Begegnungsstätte nutzen dürfen und deine Worte und Liebe weitergeben können.
Beschütze uns diesen Sommer auch in unseren Urlauben und Freizeiten, damit wir nach den Ferien wieder alle behütet in unsere Gruppen zurückkehren können.

Amen

                                                                                                              Geschrieben von Julia Graf