Wunder:
Wir schauen auf alles, was gewesen ist und sehen
Ein Wunder, immer wenn wir uns umdrehen
Das Glück ist überall, wir müssen nur ins Detail gehen
Und sehen Geheimnisse, die zwischen den Zeilen stehen.
Schon vor ein paar Wochen haben wir uns mit einem Lied des deutschen Rappers MoTrip befasst, welches er auch für die Fernsehshow „Sing meinen Song“ verfasst hat. Heute geht es wieder um ein Lied von ihm, welches er auf Basis eines Liedes von Ilse De Lange geschrieben hat. Der Originaltitel ist „Miracle“. Der Input kommt von Jendrik, einem Mitglied des Gesamtvorstands im CVJM Westbund.
Höre Dir das Lied gerne hier an. Schau anschließend mal genauer auf die 2. Strophe:
Wir alle suchen nach dem Licht in diesen tristen Zeiten
Die Sonne scheint, auch wenn die Strahl’n dich grad nicht erreichen
Wir schau’n auf Nichtigkeiten, die wir für so wichtig halten
Doch könn’n das Ausmaß vom großen Ganzen nicht begreifen
Wie wir Geschichte schreiben, könn’n wir nur schwer versteh’n
Wir blicken bis zum Horizont, doch es gibt mehr zu seh’n
Allein, dass wir auf diesem Erdball steh’n
Der sich mit 30.000 Metern pro Sekunde durch das Weltall dreht
Das Universum lebt vor unseren Augen
Es wär verrückt, nicht an Wunder zu glauben
Es ist genau, wie es die uralten Texte prophezei’n
Wir müssen nur bereit sein, der Rest kommt von allein.
Wunder. Wir finden sie überall. In Worten wie „wunderschön, wunderbar, verwundernd und
Wunderkerze“, in Liedern wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Wonderwall“, und „Wunder
geschehen“. Und auch in der Bibel begegnen sie uns zahlreich:
– Da zieht ein ganzes Volk auf der Flucht durch das Rote Meer, das genau im richtigen Moment ausgetrocknet ist und –wieder genau richtig- anschließend die Verfolger im Wasser ertränkt.
– Mose schlägt in der Wüste an einen Felsen und Wasser sprudelt hervor.
– Im neuen Testament wird Wasser in Wein verwandelt.
– Jesus schafft es, mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen satt zu machen.
– Menschen können übers Wasser gehen,
– unheilbar Kranke werden geheilt
– sogar Tote auferweckt.
All diese Dinge klingen in unseren Ohren manchmal wie Märchen, unrealistische Zaubereien, die unerklärbar scheinen. Sollen wir das glauben?
Oder brauchen wir nicht erst eine Erklärung? Und so versuchten und versuchen wir Menschen immer wieder, alles zu erklären, diese Wunder, diese Welt. Wir haben auch für den Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer eine Erklärung gefunden.
Es könnte ein heißer Ostwind aus der Wüste einen Fluss trockengelegt haben. Und während die Israeliten hindurchzogen, schlug das Wetter um und ein Seewind brachte feuchte Meeresluft, und es begann in den Bergen zu regnen. Der Fluss lief jetzt voll und begrub die Ägypter.
So könnte es gewesen sein. Aber was bleibt uns jetzt mit dieser Erklärung von dem Wunder erhalten?
Können sich Wunder erklären lassen?
Versetzen wir uns in die Lage eines Israeliten. Vor diesem hatte sich soeben ein Meer geteilt, und als die Ägypter ihm gefährlich nah kamen, hatte sich das Meer geschlossen und er war gerettet. Fragt der Israelit in dieser Situation wirklich nach Gründen? Nein! Für ihn spielt es keine Rolle, ob es nun wissenschaftlich erklärbar ist oder nicht. Fakt ist, dass es genau zum richtigen Zeitpunkt kam.
Fakt ist, dass Gott seine Finger im Spiel hatte. Für ihn war es ein Wunder.
Ein erstes Zwischenergebnis kann also lauten: Nur wenn etwas naturgesetzlich erklärbar ist, muss es nicht heißen dass es kein Wunder ist und nicht von Gott kommt. Also geht es bei Wundern für uns um etwas ganz anderes als wissenschaftliche Erklärbarkeit. Was haben alle Wundergeschichten in der Bibel gemeinsam? Sie weisen auf Gott hin, alle haben direkt mit ihm zu tun.
Wunder sind Zeichen Gottes in unserem Leben, sie zeigen dass Gott nah ist, dass er hier bei uns ist und es ist ihm egal, ob wir erklären können, was er macht. Und wenn wir uns umschauen, mit offenen Augen, dann können wir lauter Wunder Gottes erkennen. Wir können sie sehen und spüren, und wenn wir uns sehr konzentrieren, können wir sie fast riechen.
Auch der Sängerin Nena ist ein Wunder geschehen. Sie schrieb das Lied „Wunder geschehen“, als sie nach einer Fehlgeburt erneut schwanger wurde. Nach all den schrecklichen Erfahrungen und Ängsten, bekam sie ein gesundes Kind. Ihre Ärzte hatten das schon lange bezweifelt. Es werden tagtäglich hunderte von gesunden Kindern geboren, und es ist erklärbar. Wir wissen genau, was da vor sich geht. Per Ultraschall können wir alles beobachten. Und obwohl es erklärbar ist, war es ein großes, besonderes Wunder für Nena Mutter zu werden.
Denken wir auch an das menschliche Herz: Es beginnt in der vierten Woche nach der Empfängnis zu schlagen, etwa 100 000 Mal am Tag. In 70 Lebensjahren schlägt es 2,3 Milliarden Mal, ohne gewartet oder gepflegt zu werden. Ist das nichtbeeindruckend? Oder denken wir an die Ausmaße des Universums. Ein Mathematiklehrer hat folgende faszinierende Rechnung aufgestellt: Wenn es einen Cent kosten würde, 2000 Kilometer zu reisen, dann würde eine Reise zum Mond 1,92€ kosten. Für die Reise zur Sonne müssten wir schon 748€ bezahlen, und die Fahrt zum nächsten Stern würde uns 209 Millionen € kosten. Bekommen wir eine Ahnung von den unheimlichen Weiten des Universums?
All diese Wunder- und endlos viele ließen sich noch aufzählen- stammen aus der gewaltigen Schöpferhand Gottes. Wir sind von Wundern umgeben. Und, ist das weniger wunderbar? Bloß, weil wir darüber hinwegsehen, weil es zu unserem Alltag gehört? Bloß, weil wir uns über manche Sachen nicht mehr wundern? In welcher Wirklichkeit leben wir? In welcher lebe ich? Wann ringe ich auch mal mit Gott? Wo nehme ich Gott mit seinen Wundern wahr?
„Wir müssen nur bereit sein, der Rest kommt von allein“, sagt Motrip dazu passend. Und weiter:
„Das Universum lebt vor unseren Augen Es wär verrückt, nicht an Wunder zu glauben.“
Geschrieben von www.kirche-derschlag.de,
leicht abgewandelt von Jendrik Peters, YoungLeader im CVJM Westbund